Zirkus Roncalli

Leben für den Zirkus

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Der Zirkus Roncalli ist weiter nach Zürich gezogen. Der Trapezkünstler Rodrique Funke erzählt vor seiner Abreise über seinen Alltag in der Manege.

Leben für den Moment und den Applaus. Das ist die wichtigste Lebenseinstellung für einen Zirkus-Artisten. Nach dem fulminanten Gastspiel des Zirkus Roncalli am Wiener Rathausplatz ist das Zelt wieder abgebaut und die Zirkus-Karawane weiter gezogen in die nächste Stadt. Für die vielen Artisten, Gaukler, Clowns, Musiker, und Pantomimen hat sich wieder ein Vorhang geschlossen. Zurückblicken auf die schöne Zeit möchte trotzdem keiner von ihnen.

"Mit allem Drum und Dran"
Rodrique Funke (29) vom Trapez-Duo Sorellas liebt das Leben in der Manege. Seinen harten Arbeitsalltag in der Kuppel des Zirkuszelts würde er auf keinen Fall eintauschen. Er lebt seinen Beruf "mit allem Drum und Dran". Wenn die Leute applaudieren, weiß er, warum er sich die Strapazen antut. "Da weiß ich, dass ich das Richtige mache", meint er. Begonnen hat der 29-Jährige mit dem Training vor 20 Jahren. Heute ist er ein gefeierter Star.

Strapazen und Entbehrungen
Doch abseits der Scheinwerfer bedeutet der Beruf zahlreiche Entbehrungen. "Als Künstler musst du immer hundert Prozent geben, egal ob du krank, traurig bist, oder ob du private Probleme hast", erklärt Rodrique. Lange Trennungen von der Familie sind das Schwierigste im Beruf. Es ist hart hinaus zu gehen in die Manege, wenn man weiß, dass es einem Familienangehörigen schlecht geht oder vielleicht sogar jemand verstorben ist, berichtet er.

Doch die Show muss weiter gehen. Die Besucher haben schließlich viel Geld bezahlt und erwarten eine gute Show. "Es interessiert sie nicht, wie es dir geht – Die hundert Prozent sind Pflicht", alles darüber hinaus ist dann die Kür. Warum er trotzdem auch dann weiter macht? "Der Applaus am Abend immer und immer wieder", lächelt Rodrique.

Der Circus Roncalli in Zahlen
Paul hatte den Circus Roncalli 1976 gemeinsam mit Andre Heller gegründet. Vorstellungen gab er bisher vorwiegend in deutschen Städten. Aber nicht nur: 1986 etwa gastierte er als erster westdeutscher Zirkus in Moskau. Nach vier Jahren kam der Zirkus im September wieder nach Wien. Bisher hatte der Cirus 500.000 Zuschauer. Es sind außerdem 120 Mitarbeiter beschäftigt. Der Circus Roncalli gibt 450 Vorstellungen pro Jahr.

Alles über Roncalli-Gründer Paul
Berhard Paul wurde 1947 in Lilienfeld geboren. Er begann in Wien ein Kunststudium. Davor ging er mit dem berühmten Karikaturisten Manfred Deix zur Schule. Pauls Clownname im Roncalli ist übrigens "Zippo".

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